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Der Impulsgeber, eine künstlerische Laufbahn einzuschlagen, war schon oftmals in der Geschichte der Malerei die erfolgreiche Erprobung der Fähigkeit, eigene Wahrnehmung verifizierbar und gültig abzubilden.

So begann Sebastian Peil zu malen, und zumal es sich bei ihm um Wahrnehmung der Umgebung handelte, war fürs erste Naturgetreue ein Qualifikationskriterium, dem Peil beinahe schon mit Selbstverständlichkeit entsprach.
Er ist übrigens ein Spätberufener, der in seinem ursprünglichen Broterwerb keine ihm adäquate Ausdrucksmöglichkeit fand. Um die Grundstrukturen seiner Sprache, der Malerei, zu erlernen, wurde er an der Kunsthochschule in Linz 1988-1990 außerordentlicher Hörer bei Eric van Ess und Dietmar Brehm.

Zusätzlich hatten zahlreiche Studienreisen und kontinuierliches Arbeiten beträchtlichen Anteil an der künstlerischen Entwicklung des gebürtigen Freistädters.

Seine gegenwärtigen Arbeiten, allesamt dem klassischen Themenrepertoire der Gemäldekunst zuzuordnen, zeigen sein Eindringen in die komplexe Wechselbeziehung von Wahrnehmung und Erscheinung.

Eine Interdependenz, die von Sebastian Peil mit Temperament und Verve auf der Leinwand wiedergespiegelt wird.

Da findet ein Kräftespiel zwischen einem scheinbar entfesselten Duktus und den von den Bildgegenständen vorgegebenen Formen statt, da wetteifern Lockalfarben mit Erscheinungsfarben, da löst der bildnerische Schaffensprozeß ein Klippenspringen zwischen Impression und Expression aus. Ohne dem Zwang,

den künstlerischen Intentionen Peils nachspüren zu müssen, darf man sich getrost der Stimmung seiner Gemälde überlassen, die es ganz absichtslos vermögen, Betrachter in ihren Bann zu ziehen.

Dr. Antonia Hajdu,  Kunsthistorikerin